Grenzen....
.....und an manchen Tagen kommt jeder von uns mal schneller und mal langsamer an seine eigene Grenze. Vielleicht, weil man nicht so gut geschlafen hat und morgens geweckt werden musste, es dann viel schneller beim Zähneputzen, Anziehen und ins Auto einsteigen zu gehen hatte als sonst. Vielleicht, weil es einen schlimmen Streit gab und im Innern noch Ärger pocht oder das dumpfe Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein. Man kommt also mit einer kurzen Hutschnur ausgestattet in die Kita und erfährt, dass die Lieblingserzieherin heute nicht kommt oder man heute lange bleiben muss, weil Mama noch einen wichtigen Termin auf der Arbeit hat. Der Tag ist quasi gelaufen, bevor er begonnen hat.
Offen und liebevoll nehmen wir Erwachsene morgens beim Begrüßen jedes unserer 24 Kinder in den Blick, um herauszufinden, wie die jeweilige Tagesform beim Betreten der Kita ist: Kommt es fröhlich grüßend und strahlend alleine hinein? Klammert es sich an Mamas Bein fest und weint? Muss heute der Papa mit an die Garderobe kommen und beim Hausschuhe anziehen assistieren? Setzt es sich erst einmal auf die Bank, schweigt, beobachtet die anderen im Flur und beginnt an der Jacke zu knabbern? Schaut es auf die Bilder des Essplans und sagt:"Och, da weiß ich ja schon, dass ich nur Nudeln mit Käse esse heute Mittag!"