.....und es bietet sich hier wieder eine prima Gelegenheit, die Kinder an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. In diesem Jahr gibt es drei Osterkörbchen zur Auswahl, die unterschiedliche Fertigkeiten brauchen, um es eigenständig herzustellen. Da ist für jedes Kind etwas dabei, außerdem sind den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Beispielsweise gibt es auch pink angemalte Küken oder Häschen mit kleinen rundlichen Ohren....Selbstverständlich ist es auch möglich, gar kein Osterkörbchen zu gestalten. "Oh! Echt?" denkt der ein oder die andere Leser:in jetzt, denn uns Erwachsenen ist die Konsequenz dieser Entscheidung bewusst: wenn kein Osterkörbchen da ist, in welches der Osterhase das Schokoladenei legen kann, dann gibt es kein Schokoladenei für den Entscheidungsträger bzw. die Entscheidungsträgerin.
Es ist sogar noch tragischer! Denn alle Osterkörbchenbesitzer:innen suchen am Freitag vor den Ferien gemeinsam im Garten nach den versteckten, bunten Schachteln bevor zusammen das Osterfrühstück stattfindet. "Das können die Erziehenden doch nicht machen! Das arme Kind!" denken jetzt bestimmt einige....
...."Doch!" ist die einfache Antwort, die erklärt werden möchte.
Zum einen sprechen wir ( je nach Alter auch täglich) mit dem Kind über die möglichen Konsequenzen seines Handelns und bieten selbstverständlich weiterhin unsere Unterstützung an, sollte das Kind an seinen Fähigkeiten zweifeln ein Osternest basteln zu können. Außerdem bleiben wir mit seinen Eltern im Gespräch. Denn elterliche Rettungsangebote wie "Ich kann meinem Kind ja schnell eins basteln und mitgeben!" oder "..dann kann sie doch das vom letzten Jahr mitbringen!" oder " Ich könnte eins kaufen!" sind nachvollziehbar, aber eben nicht konsequent in Bezug auf die vom Kind gefällte Entscheidung. Es geht auch darum zu spiegeln, dass die Entscheidung von Erwachsenenseite akzeptiert wird und sich das Kind ernstgenommen fühlt.
Zum anderen nimmt das Kind selbstverständlich an der Osterkörbchensuche im Garten teil und kann die anderen tatkräftig beim Suchen und Finden unterstützen. Und sollte es trotz aller Vorbereitung zu einer, vielleicht doch schmerzhaften Erkenntnis kein Schokoei zu haben, kommen, hat das Kind hoffentlich die Gewissheit, dass es in seiner Wut oder Trauer nicht alleine ist, sondern von uns auch hierbei behutsam begleitet wird.