Die Eingewöhnungszeit stellt alle neuen und schon da gewesenen, alte und junge, kleine und große Menschen vor neue Herausforderungen. Alltagsstrukturen und -rituale, Räumlichkeiten und viele noch fremde Kinder und Erwachsene - das alles ist ganz anders als in der Familie oder bei der Kindertagespflegeperson oder vor den Sommerferien. Jede und jeder in diesem Gewusel benötigt unterschiedlich viel Zeit, um Vertrauen aufzubauen, sich auf die Veränderungen einzulassen, Umgangsweisen zu verinnerlichen und sich in das Geflecht des Kitaalltags einzuschwingen. Sich sicher und gut aufgehoben zu fühlen, obwohl Mama und /oder Papa nicht da sind, ist ein Übergangsprozess, der von allen beteiligte Erwachsenen feinfühlig begleitet werden muss. Die Eltern, als Experten für ihr Kind, können hierbei wichtige Informationen an die Erzieherinnen geben und sicherer Hafen für ihre Kinder sein. In der unbekannten Umgebung kommen die Kinder immer wieder zu ihnen zurück, um Sicherheit aufzutanken und anschließend zu einem neuen Erkundungsgang zu starten. Manchmal nehmen die Kinder ihre Eltern dazu anfangs mit.
Nach und nach nehmen die Kinder die Kontaktangebote der Erzieherinnen häufiger an und benötigen dabei anfangs das für sie spürbare Einverständnis ihrer Eltern. Eine Vergrößerung der räumlichen Distanz kann dann in Angriff genommen werden. Beispielsweise setzen sich die Eltern in den Garderobenbereich oder bleiben während der Gartenzeit im Haus. Erst wenn das Kind und die Eltern zu mindestens einer Erzieherin eine Beziehung entwickelt haben, kann in einem nächsten Schritt eine erste Trennung stattfinden und die Eltern verlassen die Einrichtung für einen bestimmten Zeitraum.
Diese sanfte und begleitete Art des Übergangs in die neue Betreuungsinstitution hat nachweislich viele Vorteile insbesondere für die Kinder, die sich durch dieses Vorgehen weniger gestresst und "mehr" wohl fühlen.
Hier ist ein Artikel zu den wissenschaftlichen Forschungen bezüglich Trennungserleben von Kindern verlinkt.