In unserer Kita gibt es eine uralte Kaffeemühle und ein paar Erziehende, die gerne Kaffee trinken. Regelmäßig bringen sie deshalb in Bügelverschlussgläsern Kaffebohnen von Zuhause mit, die in der Kita zu Kaffeemehl verarbeitet werden können. In einer Stempelkanne wird das fertige Mehl dann heiß aufgebrüht und der Kaffee nach ein paar Minuten genossen.
Das Kaffeemahlen für die Erziehenden ist eine beliebte Tätigkeit bei den Kindern, wobei es auch eine knifflige Angelegenheit für sie ist, die ein Vielzahl von Fertigkeiten erfordert: zunächst muss das Glas geöffnet werden. Dazu braucht es Kraft und Fingerspitzengefühl, denn zuviel Schwung, lässt das Glas umfallen und zuwenig Schwung, hält das Glas geschlossen. Gerade für jüngere Kinder eine zusätzliche Probe an ihre Frustationstoleranz.
Das Befüllen der Kaffeemühle erfordert ebenfalls eine Vielzahl an Fertigkeiten: wo ist die Öffnung und wie bekomme ich sie auf? Außerdem sind Kaffeebohnen klein und ein bisschen flutschig.....Handlungsplanung und Feinmotorik werden dabei geschult. Beim eigentlichen Mahlen merken die Kinder schnell, in welcher Position sie die unhandliche Mühle am besten fixieren können. Manche Kinder setzen sich dazu auf den Boden, andere Hocken sich auf ihren Stuhl......die individuelle Problemlösungskompetenz kommt zum Einsatz. Beim Drehen des Schwengels quietscht die Mühle und die Bohnen knacken. Außerdem breitet sich Kaffeeduft aus.....der Geruchssinn wird angeregt. Wenn dann das Schublädchen geöffnet und das Kaffeemehl als Ergebnis der Anstrengung sichtbar wird, ist es eine wertvolle ICH-habe-das-geschafft-Erfahrung. Viele Kinder freuen sich über ihr Ergebnis und sie freuen sich darüber, dass sie etwas für ihre Erziehende gemacht haben. Alleine!