Unser Experimentiertisch ist zur Zeit mit Kirschkernen befüllt. Dieses Angebot ist eines von vielen Beispielen in der Kita, bei dem die Entwicklung von mathematischen Vorläuferfähigkeiten im Vordergrund steht.
Durch das Ein-, Aus- und Umschütten der Kerne in unterschiedlich breite, mittlere, schmale, hohe und flache Gefäße können die Kinder neben der Tätigkeit an sich auch die Mengeninvarianz wahrnehmen. Mit den Händen oder kleinen und großen Löffeln, Schütten und Schaufeln hantieren selbst die jüngsten Kinder über längere Zeiträume versunken mit den Kirschkernen. Nicht selten passiert es, dass die Kirschkerne dabei den Weg in den Pulliärmel finden und dies entweder als unangenehm oder eben als angenehm empfunden wird. Die Konsequenz aus letzterem ist dann, dass die Kerne auch mal in den eigene Kragen gesteckt werden und durch Hüpfen am Hosenbund wieder herauskullern.
Wo steckt jetzt hier Mathematik bitteschön? Es steht hier noch kein Wort vom Zählen der Kirschkerne, von ihrem Aufreihen auf dem Tischrand, von versteckten geometrischen Formen in den Kernen oder dem Legen von Ziffern mit den Kernen!?