...fällt vielen Kindern sehr, sehr schwer. Es gibt unzählige, unterschiedliche Strategien, mit denen sich Kinder das Warten verkürzen oder es beenden. Beispielsweise durch schnelles, ausdauerndes Antippen der Erziehenden, wenn diese sich gefühlt unendlich lange mit einem anderen Kind oder der Mama unterhalten. Oder das kontinuierliche Umschleichen des Basteltischs, wenn mal wieder alle Plätze besetzt sind. Eine weitere Möglichkeit ist es, sich schnell auf einen freiwerdenen Stuhl am Frühstückstisch zu setzen, während das eigentlich dort sitzende Kind gerade seine Mandarinenschalen zum Müll bringt. Das Warten darauf, dass endlich auch die Erzieherin ihre Matschhose angezogen hat und es in den Garten geht, obwohl man als Erste:r fertig war!
In einigen Fällen kann das Warten durch eigenes (Ver-)Handeln verkürzt, angenehm gestaltet und/oder beendet werden: Ich kann eine andere Erzieherin fragen, wenn ich ein dringendes Problem habe oder zu ihr gehen, wenn ich etwas genau JETZT erzählen muss. Ich kann mir noch ein Buch anschauen und die Wartezeit überbrücken bis der nächste Platz am Basteltisch frei wird. Ich kann mir einen Stuhl an den Frühstückstisch an den Platz neben meinen Freund schieben und mit ihm frühstücken. Ich kann den anderen Kindern beim Jackeschließen Hilfe anbieten, dann sind alle schneller fertig und wir können endlich los in den Garten!
Dass das Warten auf Weihnachten anders ist, eine andere Qualität hat (wie zum Beispiel das Warten auf den Geburtstag), spüren auch die Kinder. Sie zeigt sich darin, dass, auch wenn ich alle Türchen schon vor dem ersten Dezember aufmache, Weihnachten nicht schneller kommt. Sie zeigt sich darin, dass, auch wenn wir im Dunkeln in den Kindergarten gehen und beim Abholen die Sonne schon untergegangen ist, das Warten auf Weihnachten die Zeit gemütlich macht. Dieses Warten hat etwas Verbindendes und Geheimnisvolles......
Wir wünschen allen eine schöne Adventszeit!